Familie BURON
Die Geschichte meiner Vorfahren
Galizien/Batschka

Familie FLECK

Ihre Herkunft ist bis heute das große Rätsel. Galizien und Batschka und/oder evtl. auch Banat sind Regionen, die die Vorfahren meiner Großmutter Katharina betreffen.

Beim Ur-Urgroßvater Franz Fleck und seiner Ehefrau Maria, geb. Plescher (Blescher?), wurde als Geburtsort in den Umsiedlerlisten Samburg oder "Sombor/Gal." angegeben. Sie starben beide (1914 und 1911) in Lipowanka, vermutlich ein anderer Name von Lipcani, weil dort ja deren Kinder geboren wurden. So heißt es zumindest und steht es in den Listen der Odessa Library. Denn über ihre Herkunft oder Kindheit hatte die Oma Katharina immer geschwiegen. Als Antwort auf meine Fragen hörte ich nur, dass sie insgesamt "damit nichts mehr zu tun haben möchte". Als Geburtsort gab sie stets Neu-Strymba an. Geboren war sie aber tatsächlich in Neu-Gudiasi (Bessarabien), wie bei späteren Recherchen gefundene Kirchenbucheinträge bei Familysearch zeigten.
FLECK als Familienname ist in der Region Samburg/Galizien nur mit jüdischer Herkunft (jewish.org) zu finden. In den wenigen Kirchenbuchauszügen (Mormonen) ist allerdings belegt, dass der Vater meiner Oma (Stefan Fleck) von der katholischen zur evangelischen Konfession konvertierte.

 

Sambor, Galizien, Lipcani

Bislang konnte ich in keinem der mir zur Verfügung stehenden Kirchenbücher der Regionen "Sambor und Stary Sambor/Gal."  Registereinträge zur Geburt oder Taufe meines Ur-Ur-Großvaters Franz finden.

Als ich die Wiener Ansiedlungslisten (18. und frühes 19. Jhd.) online entdeckte, gab es keine Ansiedler mit dem Namen Fleck in Galizien.

Galizien gehörte ab 1349 zum Königreich Polen. Zwischen 1569-1772 kam es als Woiwodschaft Ruthenien zur Polnisch-Litauischen Adelsrepublik. Von 1772 bis 1918 bildete die Region einen Teil des österreichischen Kronlandes, Königreich Galizien und Lodomerien. Nach der Herrschaftsübernahme der Habsburger wanderten unter Joseph II. Tausende, vor allem aus der Pfalz stammende Familien nach Galizien ein und gründeten Ortschaften sowie deutschsprachige Gemeinschaften.
Die Hauptstadt war Lemberg. Neben Polen und Ukrainern lebten auch Juden, Deutsche, Ungarn und Armenier in Galizien. Einen großen Bevölkerungsanteil stellten die Juden, besaßen fast überall eigene Stadtviertel (Schtetl). In einigen Kleinstädten des Ostens bildeten sie die überwiegende Mehrheit. In ihrer Sprache Jiddisch erschienen sowohl Bücher als auch Zeitungen.

Historischer Abriss der Ansiedlung in Galizien:
https://www.galizien-deutsche.de/hochgeladen/dateien/Historischer_Abriss_DEUTSCH.H%20.C.Heinz.pdf

Es heißt, mein Urgroßvater Stefan sowie sein Bruder Michael (Mihael) sind in Lipcani, Moldova, Bezirk Khotin, Bessarabia, zur Welt gekommen.

⇨ Lipcani [Rom, Mold], Lipkany [Rus, Pol], Lipkan [Yid], Lipkon, Lipcani Târg, Lipcany - Russian Empire  -  48°16' N 26°48' E
129 mi NW of Chisinau

Bis jetzt habe ich jedoch keine Einträge in den doch recht umfangreich veröffentlichten Geburtsurkunden in Lipcani dieser Jahre finden können. Wo kamen sie her? Was waren ihre Wege?




Batschka

Neue Spuren

Noch verwirrender  wurde die Herkunft dieses Familienzweiges, als ich in den Wiener Ansiedlungslisten  den Namen FLECK als Eintragung für die Gebiete Batschka häufiger fand. Die nächste Überraschung war: Die Hauptstadt der Batschka hieß Sombor. Sie hatten dort damals ganz anderes im Kopf als Herkunft. Da war die Gegenwart wichtig und vor allem, was wird.
Banat und Batschka liegen unmittelbar nebeneinander.
Da ich jedoch das Geburtsjahr von Franz Fleck nicht kenne, Register für Lipcani kaum vorhanden sind, ich so auch nicht vermittels Sterbeeintrag recherchieren kann, komme ich in der Ahnenforschung vorerst keinen Schritt weiter. Wer dort forschen möchte, sollte im übrigen auch kyrillische Schriften lesen können. Da kam mir mein Russischunterricht in der Schule also sehr gelegen. Und trotzdem: handschriftlich echt eine Herausforderung. Viele Dokumente dort sind auch in keinem guten Zustand.
Aus der Batschka waren übrigens einige Familien im frühen 19. Jahrhundert weiter nach Osten (Russland) gezogen, so die Informationen.

Über die Region Batschka:

https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/regionen/batschka
https://wiki.genealogy.net/Batschka

Die Kolonisten dort wie im Banat kamen aus Lothringen, aus ungarndeutschen Gemeinden, aus Böhmen, Mähren und Österreich. Um 1785 wurden einige lutherische und reformierte Dörfer mit Siedlern aus der Pfalz gegründet.

Das Banat:

https://www.akdff.de/wp/banat/

Noch etwas zur Geschichte der Oma: Mit vier Jahren war sie Halbwaise. Ihre Mutter war ermordet worden. Mal hieß es, der Täter wäre ein fremder Hausierer gewesen, mal existierte die Version, dass dese Tat von einem geistig verwirrten Familienmitglied verübt worden war. Ihr Vater heiratete erneut (siehe Stammbaum und Urkunden) und gab sie in die Familie seines Bruders Michael. Vater Stefan starb bereits 1923 und sie war Vollwaise. Kurz zuvor war sie mit meinem Opa, Jakob Buron, verheiratet worden. Keine Wahlehe, bei beiden nicht, und beide erst 16 Jahre jung. Es ging bei Heiraten häufig um Ländereien und Besitz der Familien.